Heute ist die nächste Generation
Jedes Individuum europäischer Gesellschaft wird für das Missachten eines Gesetzes bestraft, nach dem Prinzip „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“. Damit das Zusammenleben einer Gesellschaft funktioniert sorgt diese für die Einhaltung eines Grundkonsens an Regeln und Handlungsspielräumen.
Unwissenheit schützt vor Staats-Schäden nicht
Ebenfalls im Interesse einer Gesellschaft ist ein funktionierender Staat. Wenn das politische System mit einer Demokratie verwand ist, hängt die Qualität des Staates von der Qualität der Repräsentanten und somit von der Qualitätskontrolle durch Wählern ab. Demnach liegt es im Interesse einer Gesellschaft — die einen funktionierenden Staat benötigt — dem Bürger für die Ausübung seiner Verantwortung eine entsprechend umfangreiche Bildung zu stellen.
Umgekehrt lässt sich feststellen das ungebildete Wähler die Konsequenzen ihrer Entscheidungen nicht so gut kennen und auch aus diesem Grund weniger kritischere Wähler sind. Vor allem aber sind sie uninteressierter, sie haben weniger Übung im konsumieren von Inhalten. Der Schaden für den Staat und somit für die Gesellschaft ist ein Verlust an qualitativ selektierten Entscheidungsträgern. Dem gegenüber stehen Politiker, die versprechen können wann sie wollen, weil es sowieso keiner nachprüft, sich interessiert etc.
Bildung fördert und trägt Kulturgut das wiederum in seiner Erkenntnis über die Welt, Leistungsfähigkeit, Wohlstand, Selbstkenntnis und Befriedigung von Bedürfnissen bietet.
Es liegt demnach im Interesse einer Gesellschaft mehr Bildung und gleichere Bildungschancen — durch finanzielle Unterstützung — zu gewährleisten. Warum?, um möglichst alle Potenziale möglichst aller Individuen für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Der Mehrwert von Kulturgut (inkl. Wissenstand) für die Gesellschaft macht sie für Individuen interessant und fördert deren Verbreitung und Verbreiterung, sowie die Entwicklungsgeschwindigkeit.
Wirtschaftlich macht es durchaus Sinn, 90% der Gesellschaft dumm und ungebildet zu halten und die besten 10% ausgezeichnet auszubilden. Letztere werden mehr leisten als der Schnitt. Wir leben aber in einer Demokratie, hier kommt das seltene Wort der Zivilgesellschaft ins Spiel. Diese wiederum basiert auf sehr viel sehr teurer Bildung für sehr viele. Ohne das, funktioniert die Zivilgesellschaft weniger gut, wer das nicht glaubt, möge sich der Versuchung ergeben, einen Blick in die USA zu werfen.
Zusammenfassung Abschnitt 1
Wenn also kein Geld in die Bildung investiert wird, liegt es im Interesse von Politikern, die dumme und unkritische Wähler(stimmen) eventuell bevorzugt haben, nicht aber im Interesse dieser.
—Burgy Zapp 03:12, 15. Dez 2004 (CET)
Erziehung und Liebe
Wie bereits S. Freud die Gewissensbildung als Resultat der Erziehung und ferner als Abkömmling der Liebe darstellte scheint es nicht möglich seine Kinder zu sehr zu lieben, solange der Freiraum für selbständige Entwicklung gegeben ist.
Selbstständigkeit
Eine oft gereizte Mutter-Kind-Beziehung mit geringer mütterlicher Wärme, intensive mütterliche Lenkung, geringe Stimulation des Kindes durch die Mutter ergeben geringe Spontanität der Kinder. Kinder von Müttern mit warmen Wertschätzenden, wenig lenkendem und stärker stimulierendem Verhalten zeigen signifikant mehr Spontanität und Selbstständigkeit. (Tausch und Tausch) Durch die Eltern geförderte Spontanität und Selbstständigkeit weist einerseits auf das eingeübte welterkundende Verhalten, und andererseits auf ein größeres Selbstwertgefühl des Kindes hin (weil erwachsener durch Selbstständigkeit).
Elterliche Unterstützung versus Strenge
- Elterliche Strenge (Bösewerden, Schimpfen, Schläge, Ohrfeigen) zur Verbotsorientierung, Ängstlichkeit, Konformität und diskrepanzen zwischen Selbstbild und Wunschbild führt. (vgl Stapf u.a.) Eingedeutscht erzieht man ein braves Kind.
- Elterliche Unterstützung (Nachgeben, Zuhören, Helfen, Loben, Verzeihen, Ermuntern, Belohnen) hingegen führt zu höherem Durchsetzungsvermögen in der Gesellschaft und besseren Erfolgschancen. Die Kinder sind positiver, optimistischer eingestellt, haben einen größeren Wortschatz und bessere Schulleistungen. Sie sind bei Gleichaltrigen beliebt und empfinden eine geringere Diskrepanz zwischen Selbstbild und Idealbild. Optimisten neigen dazu erfolgreicher zu sein insbesondere wenn sie auf die Sympathien und Unterstützung ihrer sozialen Umgebung bauen können.
Wie man vermuten kann, ist dieser gebotsorientierte, ermutigende Erziehungsstil in Familien mit höherem sozioökonomischen Status häufiger. (sozioökonomischer Status vgl Zapp u.a.)
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