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Ballungszentren der Kultur

6. Mai 2015 by Burgy Zapp Leave a Comment

Die Kultur ist in Ballungszentren entstanden

Essay von Burgy Zapp
Kategorie
Genetik Evolution Kulturevolution
Summary
Der kurze Essay zeigt Parallelen der Kulturentwicklung in der Gegenwart zur frühen Entstehung der Kultur auf. Hierbei wird deutlich, dass Arbeitsteilung und kurze Kommunikationswege sich vorteilhaft auswirken.
–
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Entstehung der ersten höheren Kulturen

Kulturelle Ballungszentren hat es bereits mit der Gründung der ersten Städte gegen. Durch kurze Wege ist Spezialisierung möglich, diese steigert Effizienz und führt zu größerem Wohlstand. Mit ausreichendem Wohlstand entstehen neue Bedürfnisse und zu deren Befriedigung neue Arbeitstätigkeiten, was die Arbeitsteilung tendenziell verstärkt. Kulturberufe entstehen, die neben Nutzen auch kulturelle Werte schaffen; z.B. Töpfer, Schneider etc. Über die Voraussetzung der örtlichen Nähe bringt diese auch bessere Kommunikation und somit häufigere gegenseitige Beeinflussung mit sich. Der entstehende Kultur-Dialog ist die Voraussetzungen für ein gemeinsames Kulturgut, an dem gemeinschaftlich gearbeitet, entwickelt wird. Eine schnelle Entwicklung ist dadurch prädestiniert.

Übertragung

Die selben Bedingungen für die erfolgreiche Entwicklung und Bewertung von Kulturgut trifft noch heute zu. Der Grad an Arbeitsteilung im Internet ist sehr hoch, die Bildung von sozialen Gruppen über örtliche Grenzen hinaus muss keine Widerstände überwinden, wie dies in den modernen Großstädten nötig ist. Das zugrunde liegende Spektrum an kulturellen Einflüssen ist sehr hoch. Gerade Nischen, die lediglich in sehr großen Städten mit hohem sozial-organisatorischem Aufwand ausreichend große Gruppen erzeugen, finden sich im Internet. Eine noch größere Differenzierung von Kultur ist möglich.

Beispiel: Eine Musikrichtung, die durchschnittlich nur 1 Vertreter je 2.500 km2 aufweist, entwickelt sich nur sehr langsam oder bildet sich erst gar nicht. In einem Internetforum, über Filesharing und soziale Netzwerke, wie es die Progressive Kunst Bewegung ist, können Interessenten einer Kultur-Richtung zusammenfinden und sich gegenseitig beeinflussen; gemeinsam ihre Niesche ausbauen. Der Übergang zum Massenkonsument ist ebenso Barriere-freier. Die Produktionskosten und vor allem der Distributionsaufwand sind digital erheblich geringer als zu den Zeiten von Oligopolen Musik-Label-Strukturen.

Selbiges im Kunst-Betrieb zu erreichen wird ungleich schwerer, aber ein erstrebenswertes Ziel sein.

Dennoch verbleiben die Sprachbarrieren eine Bremse für den grenzenlosen Austausch. Auch Zensur stellt ein Problem dar, sowie kostenpflichtig-teure Zugänge oder regionale Exklusivität von Inhalten vgl. Hollywood veröffentlicht oft nur für die USA Inhalte im Internet. Mit letzterem sind Inhalte gemeint, die durch Rechteverwalter und kommerzielle Interessen derart geschützt sind, dass sie als Bezugspunkt nicht oder nicht ausreichend angeführt werden können.

Diskriminierung durch Wissen

Wenn wir die fast unendliche kulturelle Vielfalt im Internet nutzen wollen, um die Menschheitsentwicklung voranzutreiben, müssen wir auf die freie Verfügbarkeit von Informationen in allen Kulturbereichen achten. Eine Diskriminierung durch kommerzielle Interessen wird entweder zu verhärteten Fronten – wie im Kampf um Musikrechte und Filesharingsysteme – führen und/oder die Entwicklung neuer Kulturbestandteile bremsen bzw. fruchtbare Kombinationen von Fachwissen verhindern. Siehe hierzu auch Hacking und Macht.

Vor allem wir „die Kultivierten“ haben ein Interesse daran, das menschliche Leistungs-Potenzial der bisher ökonomisch weniger entwickelten Erdteilen zu aktivieren. Je früher wir anfangen Kulturgut zu integrieren, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit von militärischen Auseinandersetzungen. Siehe hierzu Feature Friedenspsychologie. Außerdem wird unser Kulturgut reicher, vielseitiger und toleranter, was den meisten Menschen einer Gesellschaft zugute kommt.

Kommunikationsbarrieren

  1. Eine wertvolle Errungenschaft wird die Bildtelefonie sein, bei der weniger Informationen verloren gehen. Die Internet-Telefonie hat bereits einen großen Schritt geschafft, vor allem mit Software wie Teamspeak. Gruppen können gemeinsam in einem auditiven gemeinsamen Raum sitzen, sich gegenseitig verstehen. Gleichzeitiger Datenaustausch am Bildschirm substituiert zumindest Teilweise die räumliche Nähe.
  2. Die Weiterentwicklung von Übersetzungstool vergrößert den Kreis von potenziellen Rezipienten und schafft eine mehr-Vielfalt für den Einzelnen. Die unterschiedlichen Kulturströmungen unserer Zeit sind bisher innerhalb ihrer sprachlichen Mauern gefangen, deren Überwindung hohe Transaktions-Kosten verursacht.
  3. Kostensenkung im Bereich der Bildung kann dazu beitragen das gemeinsame Basiswissen zu vergrößern und so das gegenseitige Verständnis zu erleichtern. So könnte eine Kulturflatrate zu einer internationaleren Basis des gegenseitigen Verstehens z.B. durch Filme in Originalsprache beitragen. Andere Projekte wie Creative Commons haben bereits die Zukunft in die Gegenwart „geholt“. Enorme Anstrengungen der Creative Commons haben unerwartet erfolgreiche Kulturprojekte und freie Bildungsangebote hervorgebracht. Obwohl das „freie“ Kulturgut bisher nur einen Bruchteil ausmacht, so stellt es ein Erfolgsmodell dar, dass Vorkämpfern wie Wikipedia, Creative Commons und vielen Anderen zu verdanken ist. Die Skeptiker lamentieren noch heute über die Qualität, obwohl sie bereits vor vollendeten Tatsachen stehen: (Siehe hierzu unterhaltsamen Eintrag in der BZ Blog Zeitung: Brockhaus, das Ende vor dem Anfang)

Bildung

Es kann angenommen werden, dass wir in der westlichen Heimsphäre genug Reichtum erarbeitet haben, um einen großen Freizeitraum für jeden einzelnen sicherstellen zu können. Es bedarf nur noch der mutigen Anstrengung das Bildungsniveau eklatant erhöhen zu wollen.

  1. Bevor wir weiterhin die Zukunft planen — wie bisher, sollten wir gerade die Menschen mitnehmen, an denen Bildungsmöglichkeiten bisher vorbei-gezogen sind. Wenn wir dies nicht tun, werden uns dieselben in Zukunft mit Recht vorwerfen: wir hätten sie benachteiligt und die soziale Verantwortung der Demokratie missbraucht. Wahrscheinlich benötigen wir sie, als unqualifizierte Arbeitskräfte ohnehin, und müssen mangelnde Bildungs-Investitionen mit hohen Kosten für den Sozialstaat ausgleichen — wie bisher auch. Vergleicht man die Staatsausgaben für Sozialstaat und Bildung, so ist der Etat für Sozial Gigantisch Goliat und der Etat Bildung winzig David. Die Nachher-Kosten (Sozialstaat) sind auch ungleich höher als die Investitions-Kosten (Bildung).
  2. Wenn der Bildungsgrads erheblich ansteigt, müssen wir uns verstärkt sorgen darum machen, wie wir den einzelnen (ob Behinderter oder Genie, etc.) seinen Möglichkeiten entsprechend noch weiter fördern können. Jede ungeschulte Begabung ist brachliegendes Kapital für unsere Gesellschaft, sowie jede versäumte Allgemeinbildung ein Manko des demokratischen Systems ist.

Ausblicke

Wenn uns dieser wichtigste Baustein „die Bildung“ gelingt, ist der Begriff Ballungszentren der Kultur bereits veraltet und darauf müssen wir hinarbeiten, wenn wir viele Probleme der Gesellschaft nicht eskalieren lassen wollen, sondern von vornherein auf ein höheres Niveau heben wollen. Weiteres zu Möglichkeit und Notwendigkeit für Bildung ist unter „Bildungsdefizit“ nachlesbar.

  • Kultur und Zukunft
  • Genetik und Zukunft

Filed Under: Essay Tagged With: Ballungszentren, Bildung, Dorf, Kommunikationsbarrieren, Kultur, Kulturflatrate, Stadt, Wissen

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