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AnonymSiehe auch: Grundsatzprogramm Definition
Parteien lieben Wahlprogramme, für sie stellt diese Öffentlichkeitsform ein Versprechen dar, dass aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit des Wählers sowieso wieder in Vergessenheit gerät bevor die neue Wahl ansteht.
Ein Grundsatzprogramm ist langfristig und dher auch entsprechend abstrakt formuliert, damit es aber nicht bedeutungslos wird, sollte es neben dem Grundsätzlichen abgrenzenden Festlegungen und den zielgerichteten Werten, Normen und Prinzipien auch ein Programm an sich enthalten. Ein solches breitet spätestens mittelfristige Ziele und einen Weg wie diese zu erreichen sind aus.
Dieses Programm(e) in Grundsatzprogrammen muss und soll über die Zeit eine Änderung, Abgleichung mit der veränderten Situation / den neuen Zielen erfahren. Die Veränderung selbt muss nachvollziehbar sein, um eine Legitimierung mit der Öffentlichkeit möglich zu machen, ist aber nötig, um erworbene Erfahrungen seit der Erstfassung angemessen einzuarbeiten.
Erst jetzt hat das Grundsatzprogramm seine Existenz und vor allem seine Wirkung auf die Öffentlichkeit legitimiert.
Der universalisierte Wirkungszyklus eine Grundsatzprogramms:
- Öffentlichkeit prägt Grundsatzautoren mit Werten, Normen und Prozessnormen des wissenschaftlichen Denkens. Ein Leben lang vor dem Istaugenblick werden wir Menschen vom Umfeld beeinflußt.
- Der Grundsatzautor gießt seine Einstellungen, Werte, Zielsetzungen, Prinziepien etc in ein Grundsatz; hierbei unterliegt der Gehalt beim Übergang dem selbstreflektierten Einschränkung in Angesicht der geplanten Veröffentlichkeit – Selbstzensur. Ander Übertragungsfehler wie Mißverständnisse etc …
- Die Öffentlichkeit selektiert mit ihrem Aufmerksamkeitsfokus aus der Menge der Grundsatzprogramme Bestandteile derselben und verarbeitet diese wiederum auf kognitive Weise; wieder verändert sich der Gehalt, Diverenz Kommunikatoraussage UNGLEICH Rezipienteninterpretation.
Dieser Wirkungszyklus ist derart abstrakt, dass er fast trivial wirkt. Andererseits fördert die Realität von Philosophie 2.0, dass zwischen den, in kurzen Zeiträumen fortschreitenden, Veränderungen bei der Kommunikationsübertragung und Rereflektion – Autor -> Grundsatzp -> Öffentlichkeit -> Autor – neue Grundsätze, Werte, Normen und Prinzipien bilden können. Dieser Prozess möchte mit dem der Kulturevolution in Zusammenhang gebracht werden.
Gleichsam der Sporen reisen die Grundsätze auf der Suche nach fruchtbarem Boden durch die selektierende Gesellschaft.
Burgy Zapp
Siehe auch: PS Hinterfragung von Machtausübung – Legitimierung Definition
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