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Kultur :Definition

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Betrachte 3 Beiträge - 1 bis 3 (von insgesamt 3)
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    Beiträge
  • 8. Januar 2003 um 21:42 #38 Antwort

    Anonym

    [Kultur] :evolutions Definition
    Auf dem Weg zum Überleben hat die Evolution erstaunliche Mechanismen und Systeme integriert. So bedingen Kommunikation und Kultur einander. Nur durch Kommunikation kann Kultur vermittelt und weiter entwickelt werden. Und mit dem Vorannschreiten der Kultur entwickelt sich auch die Kommunikation zu einem immer optimierteren System. Beides sichert das Überleben der Menschheit; die Kommunikation als Mittel und die Kultur als Träger kooperativer Verhaltensweisen und arterhaltender Wissens-, Werte- und Normenbasis für ein möglichst reibungsloses und angenehmes Zusammenleben.

    [Kultur] :Kulturevolution

    • Die unblutigste Weise Kultur weiter zu entwickeln ist eine geistige Strömung – z.B. der Kunst – die aus sich heraus überzeugt und zu neuen Verhaltensweisen motiviert.
    • Kultur wird in allen Bereichen von denen gelenkt, die Vorbildfunktion und hohe Achtung genießen, oder die Macht haben Änderungen durchzuführen. Stichwort: Verantwortung und Legitimierung der Macht.

    [Kultur] :überlebenswichtige Funktionen

    • Ergänzt die genetische Verhaltens-Grundlage der Art. Entwickelt sich um ein vielfaches schneller weiter als unsere Gene. Schafft einen hohen Grad an Kooperation und sichert das überleben der Art.
    • Die Kultur steht zwischen unserem tierisch egoistischem Verhalten (Gene) und unserer Menschlichkeit.
    • Werte und Normen der Kultur sollen unsere Umwelt (Gaja)vor destruktivem Verhalten der Menschen schützen und so das Überleben der Natur, von der wir leben, sichern.
    • Die Erkenntnisse der Wissenschaften, kollektive soziale Kompetenz, Religion, Politik und die Wirtschaft sind direkte Resultate kultivierten Verhaltens.
    • Umgekehrt ist die Menschheit ein Teil von Gaja wodurch auch unsere Kultur Teil von Gaja ist und Gaja integraler Bestandteil unserer Kultur ist.

    Burgy Zapp

    9. Januar 2003 um 10:42 #530 Antwort

    Anonym

    [Kultur] :wissenschaftliche Definition
    Der Begriff der Kultur ist ein sehr schwammiger. Will man ihn im wissenschaftlichen Kontext verwenden, so bedarf er der Präzision. Diese kann in verschiedener Weise passieren. Zum einen kann unter Kultur alles verstanden werden, was Menschen kommunizieren, wobei damit auch die nonverbale Kommunikation gemeint ist. So wäre nach dieser Definition auch das `Inlineskaten‘ eine Form der Kultur. Diese globale Definition wird im Rahmen der Systemtheorie weiter präzisiert, die Kultur als Vorrat von Themen ansieht [LUHMANN 1987, S.244,]. Diese besitzen den Vorteil, dass sie Komplexität verringern, so dass Anschlussfähigkeit gewährleistet ist. Wenn sich also zwei Menschen auf der Straße treffen, dann könnten sie sich über die Lindenstraße unterhalten, da der Inhalt der Sendung als Thema sehr vielen Menschen vertraut ist. Natürlich ist auch ein Gespräch über Quantenelektrodynamik möglich, nur zwischen zufällig ausgesuchten Menschen relativ unwahrscheinlich. Wenn aber diese beiden Personen zufällig Physiker wären, dann wäre die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer. Wie man hier sieht, ist die Themenwahl eine Frage des Subsystems. Nach der Theorie Niklas Luhmanns, besitzt jedes Kommunikationsystem die Tendenz, Subsysteme auszubilden [LUHMANN 1987, S.259,], die den Sinnhorizont für eine bestimmte Zeit einschränken und damit die Anschlussfähigkeit wahrscheinlicher werden lassen.

    Elite- und Hochkultur im engeren Sinneschöne Künste im weiteren Sinne und

    • Wissenschaft
    • Technik
    • Recht
    • Medizin
    • Religion

    Massen- und Populärkultur im engeren Sinne Unterhaltungsindustrie im weiteren Sinne und Alltagskultur

    • (z.B. Esskultur)

    Tabelle 1: Übersicht, Kategorisierung der Kultur

    Die meisten Forschungen untersuchen aber nicht das ganze System `Kultur‘, sondern davon nur Subsysteme (vergleiche Abbildung 1). Diese lassen sich auch aus dem Grunde besser untersuchen, weil sie selbst ziemlich genau wissen, wo ihre Grenzen verlaufen, ja, dies oft zu ihrem Thema werden lassen. Da gibt es zum einen die Elite- und Hochkultur im engeren Sinne. Dort sind die schönen Künste versammelt, mit denen sich auch ein bestimmtes Milieu in Zusammenhang bringen lässt: das `Niveaumilieu‘. Dieses wendet eine gewisse Energie auf, sich von anderen Milieus abzugrenzen, so dass sich hier das Forschungsfeld praktisch von selbst ergibt. Außerdem ist vieles in diesem Subsystem öffentlich, da es zum Status gehört, zu zeigen, dass man diesem System angehört.

    In besonderer Dichte tritt das Milieu in der Hochkulturszene auf; um es zu besichtigen, muss man nur während der Konzertpause ins Foyer gehen [SCHULZE 1992, S.283,].
    Neben der klassischen Musik zählen alle Bereiche der schönen Künste dazu: Werke berühmter Maler, Dichter, Dramatiker, Philosophen und Bildhauer[WEIß 1992, S.734,]. Alles Werke, die keinen praktischen Nutzen besitzen, sondern den Gesetzen der Ästhetik gehorchen. Wichtig ist auch, daß die jetzige Definition der Hochkultur vor allem kulturelle Werte einschließt, die schon viele Generationen überdauert haben. So besitzt Göthes Faust immer noch seine Gültigkeit – obwohl sich die gesellschaftlichen Verhältnisse seit der Entstehung drastisch geändert haben.
    Die Elite- bzw. Hochkultur kann man aber auch im weiteren Sinne fassen. Es ist eine Definitionsfrage, was an einer Kultur so wertvoll ist, daß sie Hochkultur genannt werden sollte. Lässt man noch kulturelle Errungenschaften mit pragmatischerem Wert zu, so kommen zu den `schönen Künsten‘ noch weitere Bereiche hinzu: Wissenschaft, Technik, Recht, Medizin und Religion [WEIß 1992, S.734,]. Dies sind alles Errungenschaften, die eine Gesellschaft charakterisieren, diese erst ausmachen. Oder anders ausgedrückt: ein Staat wird erst zum Staat durch diese kulturellen Errungenschaften. Das Rechtssystem sorgt z.B. für die innere Stabilität oder das Wissenschaftsystem zur Verbesserung der Selbstbeschreibung der Gesellschaft.

    Im Gegensatz zur Hochkultur gibt es noch die übrige Kultur, die nicht durch ein kleines Subsystem repräsentiert wird, sondern die gesamte Gesellschaft durchdringt. Es ist die Massen- und Populärkultur, welche im engeren Sinne durch die Unterhaltungsindustrie verkörpert wird [WEIß 1992, S.734,]. Die Unterhaltungsindustie gehorcht vor allem den Gesetzen des Marktes, ist also mit dem Subsystem Wirtschaft eng verwoben. Alles was mindestens bezahlbar ist oder Gewinn abwirft, wird produziert. Alles was es nicht ist, wird wieder fallengelassen oder erst gar nicht in Angriff genommen. Auf Grund dieses sehr einfachen Kriteriums entsteht das Gebilde der Populärkultur im engeren Sinne. Dabei ist wichtig, wo diese Kultur vor allem praktiziert wird. Die Massenmedien werden nämlich vor allem in der Freizeit genossen. Man könnte diese Kultur auch als Freizeitkultur im engeren Sinne bezeichnen. Natürlich durchdringt sie auf Grund der Produktion von Themen auch den beruflichen Sektor. Aber die Rezeption der Massenmedien ist ein Charakteristikum der Freizeit.

    Betrachtet man die Massen- und Populärkultur im weiteren Sinne, so ergibt sich der umfassenste Kulturbegriff. Dieser schließt so allgemeine Errungenschaften wie Esskultur oder Trinkkultur ein [WEIß 1992, S.735,]. Diese Definition macht vor keinem Milieu halt, so dass sie für integrative Theorien genutzt werden kann.
    Bernd Porr

    15. November 2005 um 20:08 #531 Antwort

    Anonym

    Zu diskutieren bleibt, was denn aus der Kultur geworden ist, werden kann und ob sie bereits etwas anderes ist – von Anfang an.

    Folgende Frage soll im folgenden behandelt werden: Hat sich die Evolution beim Menschen vom Gen aufs Mem verschoben oder ausgeweitet?

    Hierbei wird von folgenden Arbeitshypothesen ausgegangen:

    1. Evolutionäre Prozesse gibt es noch heute.

    2. Die darwinsche Evolutions-Theorie deckt einen Mechanismus als solchen auf und muß sich nicht zwingend auf Genetik beziehen.

    Schlußfolgerung
    Unter diesen beiden Annahmen könnte man schlußfolgern, dass in Zukunft von der Evolution beim Menschen auch, oder im Besonderen als eine der Meme gesprochen wird.

    Die Natur, die uns so geformt hat, wie wir jetzt am Rande des 3 Jahrtausends sind oder noch vor kurzem wahren – bevor die durch Kultur ermöglichte Durchmischung der Volksstämme eingesetzte – hat hierfür viele Millionen Jahre vom ersten organischen Molekühl zum Menschen gebraucht. Ist die Evolution der Meme – innerhalb der Kultur als solches – nicht der nächste Schritt einer schnelleren Evolution. In kurzer Zeit vermag das Zusammenleben der Menschen in kulturförderlicher Weise die Meme so schnell zu verändern, dass die Zeitspanne zwischen Findung des Feuers, über das Erfinden vom Rad, bis zur Entwicklung von Computern nur einen Augenblick im Angesicht der gesamten Evolution beträgt.

    Werden wir nicht bald in der Lage sein unsere Gene selbst weiter zu entwickeln? Die Möglichkeit genetischer Selbstbestimmung ist hier nicht zu bewerten, die Geschwindigkeit mit der eine solche Entwicklung eintreten könnte aber dennoch. Hiermit währe bewiesen, die Kulturevolution basierend auf einer bestimmten Entwicklungsstufe der genetischen Evolution kann in kürzester Zeit enorme Rückwirkungen – also nicht nur durch Volksstammvermischung und andere Selektionskriterien – auf die genetische Evolution haben. Das ist phänomenal, denn dann führen kulturelle Erkenntnisse (Meme) auch zur bisher undenkbar schnellen Veränderung (Selbstbestimmung) von Genen, womit die Kulturentwicklung als Teil der Evolution beweisbar wird oder je nach Methodig als bewiesen gelten kann. Ab wo beginnt die genetische Selbstbestimmung? Setzt sie mit dem Fortpflanzungsverbot von Behinderten ein, oder noch viel früher bei der Behandlung von Krankheiten mit Antibiotika?

    Eines bleibt jedoch trotz aller Begeisterung stehts als wichtig zu erachten. Die Überlegenheit von Genen über andere Gene bleibt für alle Zeiten ein subjektives Urteil, das zu keiner Diskriminierung oder Verachtung von Leben führen darf! Was lebenswert ist und was nicht, wird die Evolution rückwirkend in millionen von Jahren zeigen, also können wir uns auf die Menschlichkeit besinnen und unseren Nächsten lieben und ehren, gleichwohl welche Gene er hat!

    Wenn nun die genetische Evolution von kultureller Entwicklung abhängt, die wiederum vom Menschen selbstverantwortlich voranngetrieben wird, fällt diesem selbst nicht auch die Verantwortung der genetischen Entwicklung zu? Sind wir Menschen überhaupt bereit, gebildet genug bzw. für derartige moralische Fragen vorbereitet? Unser Kulturbegriff weist auf das Gegenteil hin, denn in diesem müßte eine derart drastische Erkenntnis tiefgreifend verankert sein.

    BZ

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