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JOHANNES GRÜTZKE
85 Zeichnungen und Aquarelle
bis 29. Oktober 2010Johannes Grützke (* 30. September 1937 in Berlin) ist ein deutscher Maler, Zeichner, Druckgrafiker und Medailleur.
ohannes Grützke ist als viertes von fünf Kindern als Sohn des Geschäftsmanns Wilhelm Grützke und seiner Ehefrau Dörthe geboren. Außer während vier Jahren Kriegs- und Nachkriegswirren ist er in Berlin aufgewachsen.Johannes Grützke studierte von 1957 bis 1964 an der Hochschule für Bildende Künste (Berlin) zunächst bei Hans Orlowski und danach als Meisterschüler von Peter Janssen. 1962 nahm er als Schüler an dem von Oskar Kokoschka geleiteten Kurs der Internationalen Sommerakademie Salzburg teil. In Bad Godesberg, wohin er 1964 umzog, hatte er im gleichen Jahr seine erste Einzelausstellung in der Galerie Pro, die von Johannes Wasmuth geleitet wurde. Im folgenden Jahr, wieder in Berlin, gründete er das Musikensemble Die Erlebnisgeiger, mit dem er unregelmäßig öffentlich auftrat. 1973 war er Mitbegründer der Schule der neuen Prächtigkeit. 1974 veranstaltete der Neue Berliner Kunstverein die erste Grützke-Retrospektive im Schloss Charlottenburg, die anschließend im Kunstverein Freiburg im Breisgau, in der Kunsthalle Nürnberg und dem Mannheimer Kunstverein ausgestellt wurde. Im gleichen Jahr wurde ebenfalls vom Neuen Berliner Kunstverein die erste Gemeinschaftsausstellung der Schule der neuen Prächtigkeit ausgerichtet. 1986 wurde ihm der Kunstpreis der Heitland Foundation, Celle verliehen.
Als Maler, Zeichner und Druckgrafiker schaffte Grützke seit den 1960er-Jahren ein Werk, das durch seine Konsequenz ebenso beeindruckt wie durch die Wahl seiner Motive und die souveräne Handhabung der Techniken. In seiner am Gegenständlichen orientierten Kunst geht es ihm darum, eine Idee malerisch so umzusetzen, als sei sie der Wirklichkeit entsprungen.
Außer im Malatelier arbeitete Grützke auch als Bühnenbildner für das Theater, 1979 begann hier eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Zadek an vielen deutschen Bühnen. Von 1985 bis 1988 ist er dessen künstlerischer Berater am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Die bis heute bekannteste gemeinsame Inszenierung ist die Urfassung von Lulu von Frank Wedekind.
Grützke lehrte 1976/1977 als Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, 1987 kehrte er, diesmal als Dozent in Nachfolge seines ehemaligen Lehrers Oskar Kokoschka, an die Internationalen Sommerakademie Salzburg zurück. Im Jahr 1990 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Künstlersonderbundes in Deutschland.
Von 1992 bis 2002 war er Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Johannes Grützke ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
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