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Stichwörter: Aurel Thurn, Interview, kultur, Kulturmanagement, kunst, Kunstmanagement
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Kunst- und Kulturmanagement
Autor Burgy ZappSummary
Interview mit Aurel Thurn über seine Arbeit und seine Einstellung zur Kunst und ihren Schöpfern.Burgy Zapp: Sie sind in der Vergangenheit häufig umgezogen: Hamburg, USA, Hamburg, Bayern, Paris, Hamburg, Dortmund, Paris, Hamburg, Berlin. Ihre bisherigen Projekte im Kulturmanagements sind sehr Facettenreich: künstlerische Assistenz, Produktion von Bildender Kunst sowie darstellender Kunst, Kuration, Kulturarbeit für Goethe Institut und Artneuland, Marketing, Kollaboration, Netzwerken, Tournee-Planung, Finanzierung, die Liste ist endlos. Wie bestimmt sich das Leitmotiv, der rote Faden, der sich durch Ihre Arbeit zieht?Aurel Thurn: Grundsätzlich ist es für mich wichtig auf hohem Niveau zu arbeiten, mit Künstlern, deren Arbeit außergewöhnlich ist. Dabei ist es unerheblich ob ich persönlich die Arbeit mag, für mich zählt die Qualität. Mich interessiert in der Kunst das Universelle, unabhängig von der künstlerischen Ausdrucksweise, sei es darstellende oder bildende Kunst, Musik oder Film. Es geht mir vielmehr um die Themen, mit denen sich die Künstler auseinandersetzen, die kommunizierden Röhren innerhalb künstlerischer Ausrucksformen bilden die grundlegende Struktur.
Was einen guten Künstler ausmacht, ist das er das “Jetzt†in ein Werk umsetzt. Wir alle sehen was um uns herum passiert, wir erkennen es aber nicht unbedingt. Der Künstler sieht, erkennt und setzt um.
Das Resultat meiner Arbeit manifestiert sich in Ausstellungen und Aufführungen, die begleitet werden durch flankierende Maßnahmen der PR, Organisation, Finanzierung und Kommunikation.
Burgy Zapp: Was ist das Spannende an Ihrer Arbeit?Aurel Thurn: Der erste Schritt ist es für mich beim Betrachten dieselbe Geschwindigkeit wie der Künstler zu erreichen, das Verständnis des Künstlers nachzuvollziehen; letztlich die Adaption der inhaltlichen Ebene. Das war der Schritt, das Erkennen, der zweite Schritt ist, mich durch den ersten Schritt inspirieren zu lassen und folgt für meine Arbeit dies zu nutzen, um den Künstler und seine Arbeit optimal zu kommunizieren.
Durch meine Erfahrung, die sich auch im Vertrauen meiner Netzwerke niederschlägt, kann ich nicht nur verschiedene Künstler, sondern auch verschiedene Künste zusammen führen.
Burgy Zapp: Wirkt sich Ihre Arbeit auch auf Ihr Privatleben aus, sind Sie beispielsweise ein engagierter Theatergänger?Aurel Thurn: Das ist für mich normal, ohne Theater, ohne Kunst in meinem privaten Leben könnte ich meine Arbeit nicht erfolgreich bestreiten. Allerdings habe ich kein Problem, zwischen Arbeit und Privatem zu unterscheiden; auch das ist wichtig. Ich würde nie behaupten, dass ich für meine Arbeit passion entwickle, Passion vernebelt den Blick.
Burgy Zapp: Sie engagieren sich im Künstlersalon Berlin und andere Institutionen, woher nehmen Sie die Kraft Künstler, Schriftsteller und Regisseure zu unterstützen?
Aurel Thurn: Diese Frage stellt man mir oft. Wenn man aber seine Arbeit liebt, ist es normal dafür Kraft zu haben. Wichtig ist es die Tür zu machen zu können und im Privaten seinen Ausgleich finden zu können und das kann ich sehr gut.
Burgy Zapp: Können Sie mir anhand eines Bildes metaphorisch erklären, wie Ihre Arbeit zu Ihrem Lebensglück beiträgt?
Aurel Thurn: Mir gefällt das Wort Lebensglück nicht. Aber … ein Beispiel: Letzte Woche war ich auf einer Vinisage französischer Künstler in Berlin. Eine Gruppe von Künstlern, die ich sehr gerne unterstütze, persönlich kenne und deren Arbeit seit einiger Zeit verfolge. Einer der Künstler ist der Sohn des Fotografen, dem ich während meiner Ausbildung assistierte. Während der Finisage trafen Sohn und Vater aufeinander. Für mich war faszinierend, wie die Vaterposition während der Kunstaktion sich in die Künstlerposition wandelte und der Vater den Sohn – der Künstler den anderen Künstler – unterstütze. Es entstand eine nicht geplante Energie, die zwangsläufig zustande kommen musste. In diesem Moment wurde ich – ehemaliger Assistent – vom Kunstproduzenten wieder zum Assistenten, daraus ziehe ich Inspiration und lerne.Burgy Zapp: Vielen Dank für das Interview.
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