Essay von Burgy Zapp
Summary
Das Verständnis vom Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft kann dazu beitragen negative Entwicklungen zurückzudrängen und Verhaltensweisen zu etablieren, die uns allen ein glücklicheres Leben ermöglichen. Eine Stoffsammlung von Mechanismen folgt die später für Fälle konkreten Handelns als Ausgangspunkt dienen:
Affinität für Verhaltensmuster
Innerhalb von Konformen bzw. nonkonformen Verhaltensdimensionen orientiert sich der Mensch an sozialen Gruppen / Verhaltensschemen seiner Umgebung. Er entwickelt in anderen Worten eine Affinität für bestimmte Sozialstandards wie Werte und Normen sowie konkrete Verhaltensweisen. Diese Orientierung beeinflusst sein Handeln und Denken. (vgl. hierzu Cooley 1969)
=> Wie werden Affinitäten für prosoziales Verhalten etabliert?
Soziale Orientierung junger Menschen
Junge Menschen sind leichter in zu Beeinflussen was auch für die Bildung sozialer Normen und der Aneignung von moralischen Werten gilt. (vgl hierzu Münsterberg, Jemes und Marple)
=> Wie können junge Menschen zu sozialpositivem Verhalten motiviert werden?
Werteübertragung außerhalb von Bezugsgruppen
Die in Gruppen von Menschen gebildete Normen tragen auch außerhalb dieser zur Entscheidungsfindung für außerhalb der Gruppe liegendes Verhalten bei. (vgl. hierzu Sherif 1936)
=> Humanistische Morallehre für Klassen (Schule, Uni) mit simulierten Entscheidungen oberhalb der sozial üblichen Norm können bei ausreichender Belohnung – positivem Feedback zu einer Veränderung der Gesellschaft beitragen. Stichwort moderne Religionsunterricht in dem undogmatisch moralische Werte vermittelt werden.
Männliche Beeinflussung
Männer üben einen stärkeren Einfluß auf Frauen und andere Männer aus als Frauen. Dies könnte sich im Rahmen der weiblichen Emanzipation weiter abschwächen. (vgl. hierzu Wittaker 1965)
=> Nachdem Frauen kooperativer und weniger agressiv sind als Männer was der modernen Gesellschaft und Arbeitsumgebung angemessener erscheint sollte das in unserer Gesellschaft verankerte Patriarchat auch weiterhin hinterfragt werden.
Nachhaltigkeit von Normen
Das Verhalten in der Gesellschaft ist Nachhaltig und Werte/Normen sind gleichsam der Meme von Generation zu Generation vererblich und multiplizieren sich innerhalb einer Gesellschaft.
=> Kurzfristige Maßnahmen zur Bildung von sozialpositiven Werten/Normen können langfristige Konsequenzen für das Verhalten einer Gesellschaft haben.
Steuerungsquelle Medien
Außengeleitete Gesellschaften/Menschen beziehen die Werte und Normen ihres Verhaltens aus Steuerungsquellen wie sozialen Bezugsgruppen und Massenmedien. (vgl. hierzu Diesmann 1958)
=> Fernsehen mit sozialpositiven Inhalten als Steuerungsquelle für sozialverträgliches Handeln in der Gesellschaft.
Wiederstand und Autorität
Wiederstandsverhalten gegenüber Autorität muß erlernt oder erfahren werden um zivilen Ungehorsam z.B. Gandi wahrscheinlicher zu machen. (vgl. hierzu Milgram 1963)
=> So könnten Schüler unter anderem das Zimbardo Gefangenenexperiment in der Schule behandeln /nachempfinden und so die konstruktive Kritik in der Hinterfragung von Autorität üben. => Ein Text zur Bewußtwerdung des Selbst als potenziellen Täter (der Leser selbst) unter Zuhilfenahme von historischen Schauplätzen zur Veranschaulichung.
Das menschliche Wesen und Grausamkeit
Wir wissen das fast jeder Mensch unter den richtigen bzw. falschen Bedingungen zum Mörder, Folterknecht werden kann. In der menschlichen Natur ist die Möglichkeit zum grausamen Handeln angelegt.
=>Es liegt an uns als Gesellschaft bzw. der Gesamtheit des schützenden Staates eine Atmosphäre zu vermeiden die Raum für menschenunwürdiges Verhalten bietet. Zum Einen können Normen die Gesetzeslücken schließen zum Anderen laden noch immer vorhandene Macht-Strukturen und unzureichende Kontrollmechanismen zu verletzendem Verhalten gegenüber Schwächeren ein.
Erziehung und Aufklärung
Bei umfangreichen Einzeluntersuchungen ergab sich, daß elterliche Strenge (Böse-werden, Schimpfen, Schläge, Ohrfeigen) zur Verbotsorientierung, Ängstlichkeit, Konformität und diskrepanzen zwischen Selbstbild und Wunschbild führt. Stapf u.a. sprechen hier vom „Bravheitssyndrom“. Elterliche Unterstützung (Nachgeben, Zuhören, Helfen, Loben, Verzeihen, Ermuntern, Belohnen) hingegen führt zum „Cleverness-Syndrom“. Derart erzogene Kinder sind positiver, optimistischer eingestellt, haben einen größeren Wortschatz und bessere Schulleistungen. Sie sind bei Gleichaltrigen beliebt und empfinden eine geringere Diskrepanz zwischen Selbstbild und Idealbild. Wie man vermuten kann, ist dieser gebotsorientierte, ermutigende Erziehungsstil in Familien mit höherem sozioökonomischen Status häufiger.
Sympathie für Minoritäten
Minoritäten (Minderheiten) können manchmal entgegen eines konformistischen Weltbildes auf die Sympathie der Mehrheit bauen. (vgl. hierzu Moscovici 1976)
=>Wenn diese Minderheit sich beispielsweise in vorbildlichem Verhalten übt kann eine vergleichsweise kleine Minderheit eine Mehrheit für soziale Werte mobilisieren.
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