Magazin › Foren › Politik & Wirtschaft Forum › Alarm zum wirksameren Klimaschutz!
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AnonymAlarmierend fiel im Februar d.J. der Klimabericht, Teil I des bei der UNO angesiedelten Weltklimarates aus. Deutlicher als in den Berichten von 1990 und 2001 hieß es nun, dass die Erwärmung des weltweiten Klimasystems „ohne jeden Zweifel vorhanden“ sei. Der Gehalt des Treibhausgases Nr. 1 Kohlendioxid (Co2) an der Luft stieg seit 1750, also im Industriezeitalter, um 35%. Auch die Konzentration von Methan und Lachgas nahm zu (um 148 % bzw. 18%), aber beide sind nur halb so stark an der Erderwärmung beteiligt wie der Anstieg des C02. 78 % des Temperaturanstiegs gehen auf die bevorzugte Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Kohle oder Erdgas zurück. Die Oberflächentemperatur der Erde stieg um 0,74 Grad Celsius, in den letzten 50 Jahren doppelt so schnell wie in den letzten 100 Jahren. Das Arktis- und Grönlandeis sowie die Gebirgsgletscher schmelzen beschleunigt. Die Ozeane wurden im globalen Mittel wärmer. Der Meeresspiegel stieg im 20. Jahrhundert um 17 cm. Die in 6 Szenarien gefasste Prognose des UN-Klimaberichts 2007 lautet, daß bis zum Jahre 2100 – abhängig vom Umfang der freigesetzten Treibhausgase – mit einer Erwärmung der Erdoberfläche von 1,1 bis 6,4 Grad Celsius und des Meeresspiegels um 19 bis 59 cm zu rechnen ist. Experten zufolge würde bereits eine Erderwärmung von nahezu 2 Grad Celsius die drastische Zunahme von extremen Wetterphänomenen bewirken, aber noch insgesamt beherrschbar bleiben. Käme es zu einer Erderwärmung von über 2 Grad Celsius so seien katastrophale Folgen zu befürchten.
Angesichts dieser dramatischen Prognose ist zu fragen: Was kann zugunsten des langfristigen Klimaschutzes getan werden, um die schlimmsten Szenarien
abzuwenden?
Internationale Klimaschutz-Abkommen (von Rio und Kyoto) verpflichteten seit Mitte der 90er Jahre die Industriestaaten, und damit die größten Energieverbraucher und Hauptverursacher der Treibhausgase, bis zum Jahr 2000 die klimaschädlichen Emissionen auf das Niveau von 1990 und bis 2012 um 8% abzusenken. Dazu müsste die führende Industrienation USA dem Kyoto-Abkommen beitreten und mit dem Klimaschutz ernst machen. Dazu müssten die Schwellenländer und mit führenden Energieverbraucher China, Indien oder Brasilien eingebunden werden. Und dazu müßten vor allem Kraftwerke und Industrie, die mehr als die Hälfte der Schadstoff-Emissionen erzeugen, ihren Ausstoß vermindern.
Das Ziel wurde bzw. wird nicht erreicht, also müssten bei den in diesem Jahr beginnenden Verhandlungen des Klimaschutz-Abkommens für die Jahre nach 2012 und beim G-8-Gipfel (7 führende Industriestaaten und Rußland) im Juni 2007 in Heiligendamm die Auflagen verschärft werden. Anfang März 2007 ging der EU-Gipfel in Brüssel mit gutem Beispiel voran. So beschloss er, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 20 % zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energien auf 20% des Energieverbrauchs anzuheben, somit zu verdreifachen.
Neben diesen positiven Ansätzen gilt es, klimaschonende Technologien verstärkt zu fördern, um auch in den Bereichen Verkehr (Luftfahrt, Autos usw.) und Haushalte gravierende Energieeinsparungen und umweltfreundlichere Lösungen auf den Weg zu bringen.
Spätestens hier stellt sich die Frage, ob die erforderlichen gravierenden Schritte zu einem wirksameren Klimaschutz nur dem Belieben der großen Politik, der Kraftwerksbetreiber und Industriellen zu überlassen sind. Damit ihren Absichtserklärungen auch Taten folgen, gilt es, einen spürbaren Veränderungswillen und anwachsenden Druck von Unten zu entfalten. Was Not tut, ist die Entwicklung einer neuen Umweltschutz-Bewegung, national und weltweit, die als Kernziel die Durchsetzung eines wirksamen Klimaschutzes ins Visier nimmt. -
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